SARS-CoV-2 – Maßnahmen für die Hauswirtschaft

Maßnahmen der Basishygiene sind die beste Infektionsprophylaxe

Gemeinschaftseinrichtungen und öffentliche Räume brauchen mehr professionelle Hauswirtschaft

Berlin, 13. März 2020: Der Deutsche Hauswirtschaftsrat fordert die personellen Standards für Gemeinschaftseinrichtungen um personelle Mindeststandards für die Hauswirtschaft zu erweitern. In der aktuellen Auseinandersetzung mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 kommt ein Aspekt viel zu kurz, der eine wirksame Infektionsprophylaxe darstellt und konsequent zu fördern und zu unterstützen ist: die hygienische Sauberkeit in Gemeinschaftseinrichtungen und in öffentlichen Räumen. Darauf weist der Deutsche Hauswirtschaftsrat in seiner Stellungnahme hin.

Eine regelmäßige, auf die jeweiligen Objekte abgestimmte Reinigung, reduziert und verhindert die Vermehrung vorhandener Keime. Damit wird Hygiene in öffentlichen Einrichtungen zu einem grundlegenden und hochwirksamen Schutzfaktor. Reinigung als Maßnahme der Infektionsprophylaxe setzt voraus, dass die Auswahl der Reinigungsmittel stimmt. Sie verlangt außerdem, dass Desinfektionsmaßnahmen dort eingesetzt werden, wo sie notwendig sind. Darüber hinaus müssen bei der Reinigung selbst wirksame Verfahren mit den richtigen Dosierungen zum Einsatz kommen.

Wenn bei der Reinigung von Gemeinschaftseinrichtungen und öffentlichen Räumen nur auf Kosten geachtet wird und das Wissen und Können einer die Hygiene sichernden Reinigung bei der Qualifizierung und Schulung der Mitarbeiter*innen zu wenig Berücksichtigung findet, kann eine wirksame Infektionsprophylaxe nicht gesichert werden.

Professionelle Reinigung ist Infektionsschutz

Bei Grippeepidemien – so die Erfahrungen der Hauswirtschaft – die auch bisher z. B. in Schulen zu häufigen Erkrankungen von Schüler*innen und Lehrer*innen führten, bietet die professionelle Reinigung die beste Prophylaxe. Insbesondere die Reinigung von sanitären Anlagen und von Flächen, die unsere Hände bei ganz normaler Nutzung ganz selbstverständlich anfassen. Dies zeigt ein Vergleich von Schulen, die Maßnahmen der Reinigung in den letzten Jahren reduzierten, mit Schulen, in denen die Reinigung eine Hauswirtschaftsleitung steuert.

Organisiert die Reinigung eine Fachkraft, kann diese auf Sondersituationen schnell und angemessen reagieren. So gelten bei Infektionen die punktuell eingesetzte Erhöhung der Reinigungsintervalle oder die gezielte Auswahl eines anderen Reinigungs- oder Desinfektionsmittels als wirksame Maßnahmen. Diese können aber nur zum Einsatz kommen, wenn Reinigungsdienste über die dazu notwendigen Kompetenzen und personellen Ressourcen verfügen.

Wirksame Maßnahmenpläne schützen Bewohner und senken Personalausfälle

Hauswirtschaftliche Fachkräfte in Pflegeeinrichtungen bringen das Know-how mit, um wirksame Maßnahmenpläne zu erstellen und umzusetzen. Damit beugen sie einer Übertragung von Krankheitserregern generell, insbesondere auch nosokomialen Infektionen wie beispielsweise EHEC oder Noro-Viren vor. Sie arbeiten sehr eng mit den Pflegefachkräften zusammen.

Was immer zu berücksichtigen ist: Wer an den Ressourcen in der Hauswirtschaft spart, verursacht damit erhebliche Folgen und Risiken auch in angrenzenden Professionen wie Pädagogik und Pflege. Erkrankungen führen zu zusätzlichen Belastungen, die aufgrund gleichzeitiger Personalausfälle nicht aufgefangen werden können.

Der Deutsche Hauswirtschaftsrat ruft deshalb gerade jetzt dazu auf, das Kostendumping in der Reinigung zu durchbrechen. Qualität und Fachkompetenz haben absoluten Vorrang!

Der Deutsche Hauswirtschaftsrat fordert, dass die personellen Standards für Gemeinschaftseinrichtungen, die sozialrechtlich abgesichert sind und damit auch bei der Refinanzierung der Leistungen berücksichtigt werden, um personelle Mindeststandards für die Hauswirtschaft erweitert werden.

Aktuell arbeiten die Mitglieder des Deutschen Hauswirtschaftsrates an konkreten Vorschlägen für die fachliche Absicherung der Hauswirtschaft in sozialen Einrichtungen und Diensten. Die Mitgliedsorganisationen des Deutschen Hauswirtschaftsrates bieten bereits jetzt konkrete Handlungsempfehlungen an.

Informationen zum Deutschen Hauswirtschaftsrat

Der Deutsche Hauswirtschaftsrat ist der Zusammenschluss der Akteure in der Domäne Hauswirtschaft. Er ist die politische Interessenvertretung der Hauswirtschaft, der Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft, Partner für die Institutionen der Berufsbildung und für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Seine Akteure kommen aus den Bereichen Verbände und Organisationen, Schulen und Bildungsträger, Einrichtungen der Jugendhilfe, Altenhilfe, Agenturen für haushaltsnahe Dienstleistungen, Beratungsunternehmen, Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung, Industrie und Hochschulen.

Pressekontakt:

Deutscher Hauswirtschaftsrat
Charlottenstraße 16
10117 Berlin
Beate Imhof-Gildein
Tel.: 0160 93391732
post@hauswirtschaftsrat.de
www.hauswirtschaftsrat.de

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