Deutscher Hauswirtschaftsrat fordert rasche Umsetzung der angekündigten Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen.
Berlin, 20. Januar 2023: Der Deutsche Hauswirtschaftsrat fordert die Bundesregierung auf, die im Koalitionsvertrag geplante Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen rasch umzusetzen. Nach den Koalitionsverhandlungen hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) die Einführung von Zuschüssen für haushaltsnahe Dienstleistungen vor einem Jahr mehrfach in den Medien angekündigt.
„Die Zuschüsse für haushaltsnahe Dienstleistungen bekämpfen nicht nur den Fachkräftemangel und die in privaten Haushalten weit verbreitete Schwarzarbeit. Gleichzeitig werden damit die Arbeitsbedingungen für die legalen Haushaltshilfen verbessert und das Angebot an Dienstleistungen erhöht“, erklärt Sigried Boldajipour, Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates. Die geplanten Zuschüsse setzen durch Entlastung bei der Hausarbeit und Betreuung ein großes Fachkräftepotenzial frei und wirken dem aktuellen Personalmangel entgegen. „Im Zuge der Debatte zur Erhöhung des Rentenalters und des gravierenden Fachkräftemangels verwundert die jahrelange Untätigkeit der Politik“, so Boldajipour weiter. Zudem hatte auch der Rat der Europäischen Union im Dezember 2020 die Mitgliedsstaaten ersucht, Möglichkeiten finanzieller Unterstützung für Haushaltsdienstleistungen zu finden.
Knapp fünf Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter nehmen in Deutschland nicht am Erwerbsleben teil. Aus dieser Gruppe geben 42 Prozent der Frauen zwischen 25 und 49 Jahren als Grund hierfür die Betreuung von Kindern und anderen Familienangehörigen an. Zusätzlich würden viele erwerbstätige Frauen mit Kindern ihre Arbeitszeit gerne erhöhen. In Summe entspricht das Potenzial der Mütter mit Kindern unter sechs Jahren, die wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen würden, knapp 840.000 Personen mehr im Arbeitsmarkt. Dabei sind Frauen im Durchschnitt höher qualifiziert als Männer (BMWK 2022, IW 2021, Destatis 2021). Durch Entlastungen im Haushalt und bei der Betreuung könnte dieses Fachkräftepotenzial freigesetzt werden. Ein weiterer Aufschub des Koalitionsvorhabens ist daher nicht hinnehmbar.
Der Deutsche Hauswirtschaftsrat hatte bereits in seinem Positionspapier vom März 2022 eine Bestandsaufnahme zu haushaltsnahen Dienstleistungen vorgenommen und wichtige Forderungen an die Politik formuliert.
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