bkh-Ostergruß: Über Bräuche und Symbole

Liebe Mitglieder des bkh, liebe Leserinnen und Leser,

in wenigen Wochen feiern wir wieder das Osterfest. Es ist nicht nur das älteste sondern auch das bedeutendste Fest der Kirche. Wir Christen feiern dankbar, dass Jesus Christus nach seinem Tod am Kreuz von den Toten auferstanden ist. Er hat den Tod überwunden und gibt uns damit die Hoffnung und die Glaubensgewissheit, dass auch wir durch den Tod hinübergehen in das neue und ewige Leben bei Gott. Das gibt unserem Leben vom Glauben her sein Ziel und seinen Sinn.

Mit dem Osterfest verbunden sind auch zahlreiche Bräuche und Symbole.

Osterkerze – Licht des Lebens

In der Kirche begegnen wir als wichtigstem Zeichen der OSTERKERZE. Sie wird zu Beginn der Osternachtfeier am Feuer entzündet und ist Symbol für Christus, der das Dunkel des Todes überwunden und uns das Licht des Lebens gebracht hat. Auch das Osterlamm ist ein Zeichen für Christus, das in der Liturgie immer wieder verwendet wird. Es erinnert an das Wort Johannes des Täufers, der auf Christus hingewiesen und gesagt hat: „Seht das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinweg nimmt.“ Und wie beim jüdischen Passahfest das Lamm als Zeichen der Rettung und Erlösung im Mittelpunkt der Feier steht, so ist für uns Christen Jesus Christus der Mittelpunkt des Osterfestes als der Feier unserer Rettung und Erlösung aus Sünde und Tod.

Osterhase – Zeichen der Auferstehung 

Zu den wichtigsten Ostersymbolen außerhalb der Liturgie gehört neben dem Osterei der
OSTERHASE, der uns schon seit Wochen in vielen Geschäften in vielerlei Variationen entgegen-„schmunzelt“. Der Hase ist ein frühchristliches Symbol, das schon in den ersten Jahrhunderten in der christlichen Kunst verwendet wurde. Weil der Hase unter dem Felsen Schutz sucht, wurde er zum Bild für den Menschen, der sich Christus zuwendet. Zugleich sahen die frühen Christen im Hasen auch ein Symbol der Auferstehung. So schreibt der hl. Ambrosius von Mailand im 4. Jahrhundert: „Wie der (Schnee-)Hase im Winter weiß wird, …im Sommer aber seine gewohnte Farbe zurückerhält, so wird es auch bei der Verwandlung der Auferstehung sein, von der Paulus sagt: Wir werden alle verwandelt!“ Da der Hase keine Augenlider hat und man deshalb in der Antike der Meinung war, dass der Hase nicht schläft, war er für die Menschen damals ebenfalls ein Zeichen für die Auferstehung, weil Christus nicht mehr „im Tode entschläft“. Später hat man den Hasen auch wegen seiner Furchtsamkeit und Sinnlichkeit im Hinblick auf die Osterbeichte als Bild des Sünders verstanden, der von Christus und der Kirche gerade an Ostern wieder angenommen wird.

Ostereier – Suchen. Und Finden.

Die OSTEREIER rühren von den Naturalabgaben her, mit denen in alten Zeiten die Pacht für Bauernhöfe entrichtet wurde. Sie war zu Ostern fällig, und Eier waren ein wichtiger Bestandteil. Hinzu kam, dass man in der Fastenzeit u.a. auch auf den Genuss von Eiern verzichtete, so dass sie zu Ostern eine besondere Bedeutung und mit den Osterspeisen eine besondere Weihe erhielten. Als die Naturalabgaben wegfielen, setzte sich der Brauch durch, sich Eier zu schenken. Im 17. Jahrhundert verband man damit allerlei Scherze, u.a. das Verstecken im Garten, das dann zur märchenhaften Verbindung mit dem Osterhasen führte. Das Suchen der Ostereier mag man dann christlich gedeutet haben in Bezug auf die Frauen im Evangelium, die am Ostermorgen den Herrn suchten, bis er ihnen als Auferstandener begegnete.

Das Osterei sollte aber nicht nur an die Auferstehung sondern auch an das vorangegangene Leiden Jesu Christi erinnern. So wurden die Eier ursprünglich nur rot gefärbt, denn Rot ist die Farbe des Blutes aber auch der Liebe und der Königswürde. Als Zeichen der Hoffnung auf die Auferstehung werden in Griechenland noch heute rote Ostereier an die Gräber der Verstorbenen gebracht.

Nun wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest

Ihr

Pfarrer Bernhard Waldherr
Geistlicher Beirat im bkh-Bundesverband

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