Deutscher Hauswirtschaftsrat fordert Einführung eines Familienbudgets für haushaltsnahe Dienstleistungen

Berlin, 22.09.2025: Der Deutsche Hauswirtschaftsrat (DHWiR) legt in einem neuen Positionspapier seine Forderungen für die Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen vor. Im Zentrum steht die zügige Umsetzung des im Koalitionsvertrag vereinbarten Familienbudgets, das private Haushalte finanziell entlasten und gleichzeitig Schwarzarbeit eindämmen soll.

Rund 90 Prozent der haushaltsnahen Dienstleistungen werden derzeit in Deutschland im Schwarzmarkt erbracht – mit jährlichen Steuerausfällen in Milliardenhöhe. Ein staatlich finanziertes Zuschuss- und Gutscheinsystem könnte legale Beschäftigung fördern, Fachkräfte sichern und Familien sowie ältere Menschen im Alltag gezielt entlasten.
Das Positionspapier des DHWiR fordert u. a.:

  • ein jährliches Familienbudget von 2.000 Euro pro Haushalt, das 50 Prozent der Kosten professioneller Dienstleistungen abdeckt,
  • die Einbeziehung älterer Menschen als Zielgruppe,
  • steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse nach dem Vorbild Frankreichs,
  • klare Qualitätsstandards und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
  • sowie eine bundesweite Imagekampagne zur Attraktivitätssteigerung der Berufsbilder.

Ursula Schukraft, Präsidentin des Deutschen Hauswirtschaftsrates, erklärt: „Haushaltsnahe Dienstleistungen sind ein Schlüssel für die Fachkräftesicherung in Deutschland. Sie entlasten Familien, unterstützen ältere Menschen beim selbstbestimmten Leben und schaffen legale Arbeitsplätze. Mit dem Familienbudget haben wir die Chance, Schwarzarbeit zurückzudrängen und gleichzeitig die Vereinbarkeit von Beruf, Care-Arbeit und Familie nachhaltig zu verbessern.“

Mit einem klaren Zeitplan für die Einführung des Familienbudgets und begleitenden Qualifizierungsmaßnahmen könnten die Voraussetzungen geschaffen werden, um einen wichtigen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Hebel in Bewegung zu setzen.
Das Positionspapier ist auf der Homepage des Deutschen Hauswirtschaftsrates veröffentlicht.

Informationen zum Deutschen Hauswirtschaftsrat

Der Deutsche Hauswirtschaftsrat ist der Zusammenschluss der Akteure in der Domäne Hauswirtschaft. Er ist die politische Interessenvertretung der Hauswirtschaft, der Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft, Partner für die Institutionen der Berufsbildung und für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Seine Akteure kommen aus den Bereichen Verbände und Organisationen, Schulen und Bildungsträger, Einrichtungen der Jugendhilfe, Altenhilfe, Agenturen für haushaltsnahe Dienstleistungen, Beratungsunternehmen, Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung, Industrie und Hochschulen. Der Deutsche Hauswirtschaftsrat vertritt über 500.000 Mitglieder und Mitarbeitende sowie über 100.000 Leser*innen der Verbandszeitschriften.

Pressekontakt

Deutscher Hauswirtschaftsrat
Charlottenstraße 16
10117 Berlin
Beate Imhof-Gildein
Tel.: 0160 93391732
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www.hauswirtschaftsrat.de

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