Hauswirtschaftliche Fachkräfte gesucht…
Hauswirtschaftliche Fachkräfte sind in unzähligen Bereichen unseres Alltags allgegenwärtig und unverzichtbar. Das Schattendasein der Hauswirtschaft und ihre geringe Wertschätzung in der Gesellschaft muss sich ändern. Die Hauswirtschaft ist heute ein bedeutsamer Wirtschaftszweig. Der demografische Wandel macht Hauswirtschaft zu einer der nachgefragtesten und stark anwachsenden Branchen im öffentlichen und privaten Bereich [Siehe Bertelsmann-Stiftung „Das große Berufe Ranking. Wie sich die Nachfrage nach Berufen in Deutschland verändert hat“: Hauswirtschaft ist darin auf Platz 2 (Oktober 2023)].
Hauswirtschaft ist ein Beruf, der weit mehr als nur Kochen und Putzen beinhaltet. Die Vielfalt der Hauswirtschaft kennen nur wenige. Hauswirtschaftliche Fachkräfte organisieren den Haushalt und bieten viele Leistungen im Bereich Ernährung, Reinigung, Wäschepflege und Haustechnik. Sie unterstützen öffentliche Einrichtungen sowie private Haushalte.
Die Ausbildungszahlen in der Hauswirtschaft gehen zurück. Laut einer Erhebung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (StMELF 2023) waren es 2022 nur 519 Auszubildende in Bayern – im Vorjahr 602 – ein Rückgang von 13,8%. In Relation zu der Gesamtzahl der 215.016 Auszubildenden in Bayern im Jahr 2022 entspricht dies 0,24% (Statista.de).
Forderungen
Um das Berufsfeld Hauswirtschaft stärker in den Fokus zu rücken, lauten unsere Forderungen an die jeweils zuständigen bayerischen Ministerien und die Bundesagentur für Arbeit:
- gezielte Ausbildungsoffensive für das Berufsfeld Hauswirtschaft ab den 8. Klassen aller Mittelschulen und anderer weiterführenden Schulen;
- Definition und übersichtliche Darstellung der hauswirtschaftlichen Inhalte und Aufgabenbereiche;
- Informationskampagnen über Weiterbildung und Aufstiegschancen für ausgebildete hauswirtschaftliche Fachkräfte;
- Einstufung als qualifizierte Berufsgruppe mit tariflicher Bezahlung in allen Einsatz-bereichen gemäß den erworbenen Kompetenzen;
- die Umsetzung der Ausbildung in Teilzeit ermöglichen.
Berufsberatungen der Arbeitsagenturen richten den Blick immer noch zu wenig auf das Berufsfeld Hauswirtschaft.
Die heutige Entwicklung durch Künstliche Intelligenz und Robotik macht Hoffnung, dass Automatisierungsprozesse von den neuen Techniken übernommen und dadurch die Fachkräfte der Hauswirtschaft unterstützt werden. So würde den ausgebildeten hauswirtschaftlichen Fachkräften mehr Zeit zur individuellen Betreuung ihrer Klienten bleiben.
„Hauswirtschaft ist ein anspruchsvoller und moderner Beruf, den unsere Gesellschaft dringend braucht“, so Michaela Kaniber, MdL, Bayerische Staatsministerin für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.
Wir danken den Mitgliedern des Fachausschusses Bildungspolitik Elke Baumgärtner, Hannah Beßler, Mai Dang-Goy, Anna Maria Ederer, Katja Ertl, Charlotte Gavish, Barbara Regitz, Kerstin Rehm, Prof. Dr. Katja Stoppenbrink, Hannelore Täufer und Christine Wutz für ihre fachlichen Expertisen.
Wir sind ein Zusammenschluss von 57 Landes-Frauenverbänden und Frauengruppen gemischter Landesverbände, sind überparteilich, überkonfessionell und unabhängig und vertreten insgesamt knapp vier Millionen Frauen in Bayern. Seit unserer Gründung 1973 tragen wir zur Verwirklichung von Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft bei.
Pressemitteilung des Bayerischen Landfrauenrats vom 22.02.2024.
Der bkh Landesverband Bayern ist Mitglied im BFR und wird über die Delegierte Brigitte Tarras vertreten.
Kontakt
Telefon: 089 1261-1520; -2218
E-Mail: www.lfr.bayern.de
Internet: info@lfr.bayern.de
Adresse: Winzererstraße 9, 80797 München