Equal Care Day: Verbände fordern verstärkte Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen zur Steigerung der Erwerbsquote von Frauen.

Berlin, 29.02.24: Anlässlich des Equal Care Days haben sich Deutscher Hauswirtschaftsrat, Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutscher Frauenrat und weitere Verbände zusammengeschlossen, um einen dringenden Appell an Bundesminister Hubertus Heil für Arbeit und Soziales sowie Bundesministerin Lisa Paus für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu richten. Gleichzeitig wird dieser Appell an die Abgeordneten des Bundestags aus dem Ausschuss Arbeit und Soziales sowie dem Ausschuss Familie gerichtet.

In ihrem Schreiben betonen die Verbände die alarmierende Tatsache, dass fast fünf Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland nicht erwerbstätig sind, obwohl in zahlreichen Berufen und Branchen dringend Fachkräfte gesucht werden. Besonders betroffen sind Mütter mit Kindern unter sechs Jahren, von denen allein 840.000 den Wunsch haben, wieder in den Arbeitsmarkt einzusteigen. Jedoch stehen sie vor einer Vielzahl von Hindernissen, darunter der Mangel an Kita-Plätzen, alleinige Sorgeverantwortung für die Kinder und die Unvereinbarkeit von Arbeitszeiten mit Familienaufgaben. Zwei Drittel der Mütter, die nach der Geburt eines Kindes in die Erwerbstätigkeit zurückkehren, arbeiten in Teilzeit, viele sogar in geringfügiger Beschäftigung.

Die Hauptverantwortung für unbezahlte Haus- und Sorgearbeit, die die meisten Frauen in Deutschland tragen, beeinträchtigt ihre Erwerbsbeteiligung erheblich. Die Verbände sind der Ansicht, dass dies weder aus gleichstellungspolitischer noch aus wirtschaftlicher Sicht länger tragbar ist.

Die öffentliche Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen wird als ein entscheidender Schritt betrachtet, um die Erwerbsquote von Frauen nachhaltig zu erhöhen. Obwohl die Umsetzung dieses Vorhabens bereits zweimal im Koalitionsvertrag der Bundesregierung angekündigt wurde, ist bislang keine entsprechende Maßnahme erfolgt. Die Verbände fordern daher die Regierung auf, ihr Versprechen einzulösen und die Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen endlich umzusetzen.

Die Verbände betonen die drei entscheidenden Vorteile, die die Bezuschussung von haushaltsnahen Dienstleistungen bietet: Fachkräftesicherung, Entlastung berufstätiger Eltern und pflegender Erwerbstätiger sowie Wertschöpfung durch Steuern und Sozialabgaben.

Die Förderung haushaltsnaher Dienstleistungen ist von entscheidender Bedeutung für die zukunftssichere Aufstellung der Gesellschaft und stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland. Die Einführung von Zuschüssen zu sozial abgesicherten haushaltsnahen Dienstleistungen wird als dringend geboten angesehen, und die Verbände fordern gemeinsam eine zeitnahe Umsetzung dieses Koalitionsvorhabens.

Folgende Verbände haben den Brief unterzeichnet:

  • Deutscher Hauswirtschaftsrat (DHWiR),
  • Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Deutscher Frauenrat (DF),
  • Initiative Equal Care (ECD),
  • Deutscher LandFrauenverband (dlv),
  • Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands – Bundesverband e.V. (kfd),
  • Zentrum für Ernährung und Hauswirtschaft in Niedersachsen (ZEHN),
  • Landesfrauenrat Baden-Württemberg,
  • Landesfrauenrat RheinlandPfalz,
  • Landesarbeitsgemeinschaft Hauswirtschaft Niedersachsen (LAG HW Nds.),
  • Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF) und
  • BerufsVerband Oecotrophologie e. V. (VDOE)

Informationen zum Deutschen Hauswirtschaftsrat Der Deutsche Hauswirtschaftsrat ist der Zusammenschluss der Akteure in der Domäne Hauswirtschaft. Er ist die politische Interessenvertretung der Hauswirtschaft, der Ansprechpartner für Politik und Gesellschaft, Partner für die Institutionen der Berufsbildung und für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Seine Akteure kommen aus den Bereichen Verbände und Organisationen, Schulen und Bildungsträger, Einrichtungen der Jugendhilfe, Altenhilfe, Agenturen für haushaltsnahe Dienstleistungen, Beratungsunternehmen, Betriebe der Außer-Haus-Verpflegung, Industrie und Hochschulen. Der Deutsche Hauswirtschaftsrat vertritt über 500.000 Mitglieder und Mitarbeitende sowie über 100.000 Leser*innen der Verbandszeitschriften.

Zur Pressemitteilung

Pressekontakt                                               

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