Unser Essen auf dem Prüfstand!
Nicht immer – aber meistens. Bereits 2016 berechneten Forscher der Oxford-University, dass eine weltweite, vegetarische Ernährung die Treibhausgasemissionen um 63 Prozent senken könnte, eine vegane um 70 Prozent.
Wer von einer Bio-Ernährung mit wenigen Tierprodukten auf eine vegane Ernährung mit Fertigprodukten umsteigt, wird seine Klimabilanz (ökologischer Fußabdruck) eher verschlechtern. Wer hingegen auf ökologische, regionale und frische Pflanzenprodukte setzt, kann pro vegetarischer oder veganer Mahlzeit seine persönliche Klimabilanz verbessern und einen Beitrag zur Erreichung der in der Agenda 2030 beschlossenen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung leisten.
Treibhausgas-Emission im Vergleich:
(inkl. “Insekten-Index”)
Methan – klimaschädlicher als CO2
Mittlerweile weiß man, dass Methan (CH4) über 100 Jahre gerechnet eine 28-mal stärkere Treibhauswirkung hat als Kohlendioxid (CO2). Von den durch Menschen verursachten Methanemissionen entfällt etwa ein Drittel auf die Nutzung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas. Zwei Drittel stammen aus der Landwirtschaft. Diese ist laut neueren Studien auch für den Anstieg der Emissionen in den letzten Jahren verantwortlich. Das Hauptproblem sind dabei Rinder und Reis.
Reis und Soja durch die Klimabrille betrachtet
Reis: Während an Einsparmethoden für fossile Brennstoffe und Rindern gearbeitet wird, bleibt einer besondere Herausforderung der Reisanbau: hier gilt es unzählige Kleinbauern davon zu überzeugen, dass ihre traditionelle Anbaumethode umstrukturiert werden muss. Aber auch hier gibt es mittlerweile vielversprechende Projekte, z.B. über die Plattform für nachhaltigen Reis (SRP).
Soja: dass der Sojaanbau für die Produktion von Tofu den Regenwald zerstöre, ist mittlerweile widerlegt. 75 Prozent des Sojaanbaus wird nämlich für die Futtermittelproduktion der Nutztiere benötigt. Lebensmittel für den Menschen wie Sojadrinks, Sojasauce und Tofu machen laut der Food and Agriculture Organization der UNO (FAO) nur sechs Prozent der weltweiten Soja-Produktion aus. Sojaöl und Soja in Kosmetik machen knapp 20 Prozent aus. Soja aus heimischem Anbau ist jenem aus fernen Ländern natürlich überlegen.
Konsum in Maßen ist völlig in Ordnung
Niemand muss vollständig auf Fleisch oder Reis verzichten. Rund 300 Gramm ökologisch erzeugtes Fleisch pro Woche gelten laut den Umweltorganisationen Greenpeace und WWF sowie einem 37-köpfigen Gremium der “EAT-Lancet Kommission” als nachhaltiger, umweltverträglicher Fleischkonsum. Ähnliches gilt für Reis. Im Wechsel mit Kartoffeln (die “Klimagewinnerin”), anderem Getreide und Hülsenfrüchten schadet Reiskonsum dem Klima nicht. Ökologisch erzeugte Produkte sind dabei eine gute Wahl und langfristig auch das SRP-Siegel (wir haben bei unseren Recherchen im Supermarktregal allerdings noch keinen Reis mit SRP-Siegel gefunden).
Lesenswerte Links:
Methan und Klima: https://www.fr.de/wissen/reis-klima-belastet-11052729.html
Agenda 2030: https://17ziele.de/
Klimaziele bis 2050: https://www.oeko.de/forschung-beratung/themen/energie-und-klimaschutz/massnahmen-zum-klimaschutz-so-erreichen-wir-die-klimaziele-bis-2050
Essen und Klima: https://www.scinexx.de/dossierartikel/essen-fuers-klima/
Plattform für nachhaltigen Reis: https://www.ecocert.com/de-DE/zertifizierung-detail/nachhaltige-landwirtschaft-srp#:~:text=Die%20Sustainable%20Rice%20Platform%20f%C3%B6rdert,Verbesserung%20des%20Einkommens%20von%20Kleinbauern
Gesundheitswert von Fleischersatzprodukten: https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/ernaehrung/vegane-und-vegetarische-grillalternativen
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